Bioenergie

Die Biomasse stellt im Vergleich zur Solarenergie und Geothermie zwar ein deutlich kleineres Potenzial, sie gehört dennoch zu den wichtigsten erneuerbaren Energieträgern in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Biomasse hat als Energieträger im Energiemix eine Schlüsselrolle inne, denn ihr Vorteil ist, dass sie anders als Solar- oder Windenergie keinen kurzfristigen Schwankungen unterliegt. Sie ist transportierbar, lagerfähig und im Bedarfsfall vor Ort verfügbar. Biomasse ist als Brennstoff außerdem klimaneutral, denn sie gibt bei Verbrennung nur die Menge CO2 wieder ab, die sie zuvor während ihres Wachstums eingelagert hat.

Zur energetisch verwertbaren Biomasse gehören nachwachsende Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sowie organische Abfälle. Die Energiegewinnung geschieht entweder durch Verbrennung etwa in Heizkraftwerken, Hackschnitzelheizungen und Pelletsheizungen oder durch die Vergärung und Gewinnung von Biogasen in Biogasanlagen.

In der Studie EnergieRegion Rhein-Sieg wurde das regionale Potenzial der Biomasse aus der Forstwirtschaft, der Landwirtschaft und dem Bioabfall ermittelt und in digitalen Karten dargestellt.

Aufgrund von konkurrierenden Nutzungsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Flächen (z.B. Nahrungsmittel oder/und Energiepflanzen) sind die Potenziale aus der Landwirtschaft in einem Maximal- und einem Minimalszenario berechnet worden.

Im Maximalszenario der Landwirtschaft wird von der energetischen Verwertung der Gülle, einem Flächenanteil von 25% des Ackerlandes zur Energiegewinnung und einer teilweisen Verwertung von Stroh ausgegangen.
Im Minimalszenario der Landwirtschaft findet keine energetische Verwertung von Gülle und Stroh statt und es werden beim Ackerland nur die vorhandenen Stilllegungsflächen berücksichtigt.