Energie- und CO2-Bilanz des Rhein-Sieg-Kreises

Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen ist eine wichtige Messlatte für den Klimaschutz. Die Bilanz fasst den Energieverbrauch und den daraus resultierenden Ausstoß von Treibhausgasen zusammen, die beispielsweise beim Heizen, Kochen oder Autofahren entstehen. Die verbrauchte Energie von Verkehrsmitteln wie Busse, Bahnen oder Schiffen, aus privaten Haushalten, der Wirtschaft und Industrie wird ebenfalls bilanziert und auf den pro-Kopf-Ausstoß umgerechnet. Viele Daten liegen erst mit mehrjähriger Verzögerung vor, so dass sich die Daten derzeit auf dem Stand des Jahres 2019 befinden.

Die Berechnung der CO2-Bilanz des Rhein-Sieg-Kreises erfolgt als endenergiebasierte Territorialbilanz. Dabei werden alle innterhalb des Kreisgebiets anfallenden Verbräuche bilanziert und den verschiedenen Sektoren zugeordnet. Nicht enthalten ist Energie, die außerhalb des Kreises verbraucht wird, wie zum Beispiel andernorts verfahrene Treibstoffe von Fahrzeugen, die im Rhein-Sieg-Kreis zugelassen sind. Dafür werden einfahrende Pendlerinnen und Pendler ab der Kreisgrenze mitbilanziert. Die Angabe der Treibhausgase erfolgt immer in der Einheit „Tonnen CO2-Äquivalente“. Die unterschiedliche Treibhaus-Wirkung verschiedener Gase wird dabei berücksichtigt.

Im Rhein-Sieg-Kreis werden pro Person im Durchschnitt 7,7 Tonnen CO2 im Jahr produziert. Diesen Wert weist die Energie- und CO2-Bilanz im Durchschnitt für die Jahre 2016 bis 2019 aus. Der Kreis liegt damit unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 8,1 Tonnen pro Einwohner und Jahr im gleichen Zeitraum, und unter dem NRW-Schnitt von knapp 11,6 Tonnen pro Einwohner und Jahr.

Zu dem guten Bilanzwert im Rhein-Sieg-Kreis trägt maßgeblich der verhältnismäßig geringe Anteil an energieintensiven Gewerbe- und Industriebetrieben (wie Anlagen mit Stahl- oder Aluminiumproduktion oder andere produzierende Gewerbebetriebe) bei. Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen hat in den letzten Jahren zugelegt, befindet sich aber mit etwa 7,5 % im Vergleich zu Gesamtdeutschland (42,1 %) weiterhin auf niedrigem Niveau. Während bei der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen ein Zuwachs im Verlauf der letzten Jahre beobachtet wird, stagniert die Wärmenutzung von erneuerbaren Energieträgern auf relativ niedrigem Niveau. Im Verkehrssektor setzt sich die Tendenz einer leichten Zunahme des Energieverbrauchs fort.

Download der CO2-Bilanz