Energie- und CO2-Bilanz des Rhein-Sieg-Kreises

Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen ist eine wichtige Messlatte für den Klimaschutz. Die Bilanz fasst den Energieverbrauch und den daraus resultierenden Ausstoß von Treibhausgasen zusammen, die beispielsweise beim Heizen, Kochen oder Autofahren entstehen. Die verbrauchte Energie von Verkehrsmitteln wie Busse, Bahnen oder Schiffen, aus privaten Haushalten, der Wirtschaft und Industrie wird ebenfalls bilanziert und auf den pro-Kopf-Ausstoß umgerechnet. Viele Daten liegen erst mit mehrjähriger Verzögerung vor, so dass sich die Daten derzeit auf dem Stand des Jahres 2015 befinden.

Für die Bilanz des Rhein-Sieg-Kreises wurde das Verursacherprinzip zugrunde gelegt. Dabei werden alle durch die Einwohner und Erwerbstätigen verbrauchten Energiemengen berücksichtigt – auch solche, die außerhalb der Kreisgrenze anfallen (beispielsweise andernorts verfahrene Treibstoffe).

Ferner wird für die Ermittlung der ausgestoßenen Treibhausgase der Lebenszyklus betrachtet (engl. Life Cycle Analysis, LCA). Dabei wird nicht nur die reine verbrauchte Energie berücksichtigt, sondern auch die so genannte Vorkette, also etwa die für die Gewinnung und den Transport von Kraftstoffen aufgewendete Energie. Die Angabe der Treibhausgase erfolgt immer in der Einheit „Tonnen CO2-Äquivalente“. Die unterschiedliche Treibhaus-Wirkung verschiedener Gase wird dabei berücksichtigt.

Im Rhein-Sieg-Kreis werden pro Person im Durchschnitt 7,85 Tonnen CO2 im Jahr produziert. Diesen Wert weist die Energie- und CO2-Bilanz im Durchschnitt für die Jahre 2011 bis 2015 aus. Der Kreis liegt damit unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 9,6 Tonnen pro Einwohner und Jahr im gleichen Zeitraum.

Zu dem guten Bilanzwert im Rhein-Sieg-Kreis trägt maßgeblich der verhältnismäßig geringe Anteil an energieintensiven Gewerbe- und Industriebetrieben (wie Anlagen mit Stahl- oder Aluminiumproduktion oder andere produzierende Gewerbebetriebe) bei. Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen hat in den letzten Jahren auch deutlich zugelegt, befindet sich aber mit etwa 6 % im Vergleich zu Gesamtdeutschland (31,5 %) weiterhin auf niedrigem Niveau. Ein gegensätzlicher Trend wird jedoch im Verkehrssektor deutlich. Hier erhöht sich sogar der Energieverbrauch von 2011 auf 2015 um knapp 4 %.

Download der CO2-Bilanz